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Tiflis

Hotel in Tiflis

Hotel in Tiflis

Ankunft in Tiflis am Hauptbahnhof. Vom Gleis aus marschiert man zunächst durch eine höhlenartige Bahnunterführung in der Händler rechts und links ihre Stände aufgebaut haben. Damenstrümpfe mit dem Bild Stalins auf der Verpackung sind in den Auslagen häufig vertreten. Vielleicht liegt das aber an meinen unzureichenden Sprachkenntnissen. Oben auf den Gleisen fahren alle halbe Stunde kilometerlange Ölzüge vorbei. Es ist kalt und der Himmel scheint aus dem selben Material wie die sozialistischen Bauten gemacht. Die einfachste Methode in Tiflis ein Hotel zu finden ist selbst eins auf zumachen. Auf der Suche nach dem einen Hotel das es doch geben muss wurde ich von einer Meute Straßenköter
Kirche in Tiflis

Kirche in Tiflis

überfallen und zu Boden gerissen. Ich habe mich bei dem Gezerre um mein Leben leicht verletzt (Loch im Rucksack, Wunden an Wade und Fingern). Glücklicherweise gibt es in Tiflis überall Trinkwasserbrunnen in denen man Wunden auswaschen kann. Irgendwann doch fündig geworden und Zimmer im Hotel Lili bezogen. Nachts patroulierte ein Mann mit einer Kalaschnikow vor dem Hoteleingang hin und her, ein Stückchen weiter die Straße runter halten Polizisten zufällig ausgesuchte Autos an und erpressen Geld. Am Morgen weckt zartes Glockenläuten. Nach all dem Mullahgeplärre sehr angenehm. Tiflis besichtigt. Beachtliche Sovietarchitektur. Verlassene unbeleuchtete Untergrundpassagen. Weiß jetzt warum es kaum Hotelzimmer gibt. Das ehemalige Intertourist wird von Flüchtlingen aus den abtrünnigen Regionen Georgiens bewohnt. Die Balkone vor den Fenstern sind mit Sperrholz verschalt um ein wenig mehr Wohnraum zu schaffen. Sieht aus wie eine vertikale Fawela. Riesenkirche aus Beton gefunden.


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